Wahrnehmen - erkennen - reagieren. Drei Kriterien, die im Straßenverkehr entscheidend sind. Eine Verkehrssituation wahrzunehmen, sie richtig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, ist Ihre Lebensversicherung im Straßenverkehr - und die der anderen Verkehrsteilnehmer! Bedenken Sie: Rund 90 Prozent aller Sinneseindrücke werden mit den Augen aufgenommen. Trotzdem belegen Untersuchungen, dass etwa ein Drittel aller Verkehrsteilnehmer deutlich zu schlecht sieht. Warum? Das Sehvermögen lässt schleichend und unmerklich nach. Man spürt es nicht und merkt es erst sehr spät.
Die besten Indikatoren für schlechtes Sehen sind Gefühl und Verstand: Wer schlecht sieht, fühlt sich unsicher. Wenn Sie merken, dass Sie sich unsicher fühlen, dann lassen Sie Ihre Augen überprüfen. Das tut garantiert nicht weh! Wir empfehlen: Alle zwei Jahre zum Sehtest! In den meisten Fällen lassen sich Sehschwächen durch Brillen oder Kontaktlinsen korrigieren. Sie werden die Welt mit anderen Augen sehen. Versprochen!
Brille ist nicht gleich Brille - das gilt besonders für Autofahrer: Zwar eignet sich jede Brille für das Autofahren. Aber: Manche Modelle sind noch ein bisschen besser geeignet als andere.
Die Brille sollte schmale Fassungsränder und dünne, hoch angesetzte Bügel haben, die das seitliche Blickfeld freilassen. Wie jede andere Brille muss auch die "Autofahrerbrille" bequem sitzen, ohne zu rutschen. Der Fahrer sollte - ohne den Kopf bewegen zu müssen - durch die Gläser auch das Geschehen im Rück- bzw. Seitenspiegel überblicken können. Zu kleine Gläser - das John-Lennon-Modell mit mikrokleinen Gläsern - sind hier suboptimal.
Eine Entspiegelung macht die Gläser lichtdurchlässiger. Zudem verhindert sie störende Lichtreflexe, die von der Straßenbeleuchtung oder auch von nachts entgegenkommenden Fahrzeugen stammen, fast vollständig. Sind Sie Vielfahrer? Dann sind superentspiegelte Gläser kein Luxus, sondern sollten Standard sein.
Die Brille für Motorradfahrer
Viele Zweiradpiloten mit Brille haben Probleme, Helm und Sehhilfe zu kombinieren. Das größte ist dabei das Auf- und Absetzen des Helmes, es führt bei vielen Modellen zu Schwierigkeiten. Bei manchen Helmen lassen sich Teile der Innenausstattung wie Wangenpolster oder Pads am Oberkopf auf die individuellen Bedürfnisse anpassen. Rutschfester Sitz der Brille ohne Druckstellen ist damit allerdings trotzdem nicht garantiert.
Wer eines der angebotenen speziellen Helmmodelle für Brillenträger kauft, sollte auf jeden Fall Brille und Helm zusammen ausprobieren. Und zwar nicht nur im Laden, sondern am besten bei einer Probefahrt. Nur so können Sie erkennen, ob die Brille gut sitzt und bei schneller Fahrt an der Fassung keine unangenehmen Luftverwirbelungen entstehen.
Für Motorrad- und Rollerfahrer eignen sich am besten schmale Fassungsränder mit dünnen, hoch angesetzten Bügeln, die das seitliche Blickfeld frei lassen. Brillen mit weichen elastischen Bügeln sind für viele Helme nur bedingt geeignet, da sich die Brillenbügel beim Einfädeln zwischen Schläfe und Innenpolster verbiegen. Wie jede andere Brille muss auch die Fahrerbrille bequem und rutschfest sitzen. Weil ohne größere Kopfbewegung beim Blick durch die Gläser das Geschehen in den Rückspiegeln erfasst werden muss, sind zu kleine Gläser nach Angaben des Kuratoriums Gutes Sehen (KGS) weniger geeignet.
Zweitbrille / Ersatzbrille
Für die Reifenpanne haben Sie sicher einen Ersatzreifen oder zumindest die Pannendienst-Telefonnummer dabei. Und was ist mit Ihren Augen? Angenommen, Sie verlieren Ihre Brille unterwegs, oder sie wird beschädigt - wie steuern Sie dann Ihr Auto?
Egal, welche Brillen Sie im Auto, auf dem Motorrad oder Roller nutzen: Sie sollten immer eine Ersatzbrille der entsprechenden Sehstärke mit sich führen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit, aber auch aus rechtlichen Gründen. Wer nur mit einer Sehhilfe ausreichende Sehkraft besitzt, ist nach der amtlichen Regel nämlich nur bedingt geeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen. Die Fahrerlaubnis wird in solchen Fällen unter der im Führerschein vermerkten Auflage erteilt, dass beim Fahren zwingend eine geeignete Sehhilfe getragen werden muss. Ordnungswidrig handelt jeder, der dieser Auflage zuwiderhandelt. Dies kann mit einer Geldbuße geahndet werden, im Falle eines Unfalles kann die Versicherung sogar die Leistungen verringern oder sogar verweigern.
Wenn Sie sich diese Fragen noch nie gestellt haben, sollten Sie das schleunigst nachholen - und Gegenmaßnahmen ergreifen: Mindestens das alte, ausgemusterte Brillenmodell gehört als Notlösung ins Handschuhfach, obwohl diese Lösung alles andere als optimal ist: Die Sehschärfe stimmt nicht mehr genau, und das Handschuhfach ist ohnehin nicht der beste Platz für die Sehhilfe. Dort wird es gerade im Sommer zu heiß, Gläser und Fassung leiden erheblich.
Die beste Lösung ist in jedem Fall eine Zweitbrille mit identischer Dioptrienstärke. Mit einer Zweitbrille haben Sie auch die Möglichkeit, mit dem eigenen Brillentyp zu experimentieren.